Hausboot statt Pension: Urlaub auf dem Wasser
Ein Urlaub auf dem Hausboot ist weltweit eine faszinierende und zugleich entspannte Alternative zur klassischen Pension oder Ferienwohnung. Statt sich in einem festen Gebäude an Land aufzuhalten, wird das Boot selbst zum Zuhause - schwimmend, mobil und eingebettet in die Natur. Hausbootreisen erfreuen sich wachsender Beliebtheit, denn sie bieten die Freiheit, neue Orte zu entdecken, ohne ständig Koffer zu packen oder Unterkünfte zu wechseln.
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Ein Hausbooturlaub ist eine entspannte und zugleich abenteuerliche Alternative zu Hotel oder Ferienwohnung. Das schwimmende Zuhause bietet Freiheit, Mobilität und Nähe zur Natur. Ob stiller See in Kanada, romantische Kanäle in Frankreich, Wasserwege in den Niederlanden oder einsame Buchten in Australien. Gleichzeitig muss bei all der Nähe zur Natur nicht auf Komfort verzichtet werden. Hausboote sind meist gut ausgestattet, mit Küche, Bad, Schlafzimmer und einem Aufenthaltsbereich, oft sogar mit Außendeck oder kleiner Terrasse. Damit sind sie eine vollwertige Alternative zu jeder Pension, mit dem entscheidenden Vorteil, dass sich der Ausblick ständig ändert und man selbst bestimmt, wo man übernachtet.
Wer ein Hausboot selbst steuern möchte, stellt sich allerdings schnell die Frage, ob dafür ein Führerschein benötigt wird. Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab, insbesondere vom Land, in dem man fährt, vom jeweiligen Gewässer, der Größe und Motorleistung des Boots sowie der Art der Nutzung (privat oder gewerblich).
Die wichtigsten Regelungen in beliebten europäischen Hausbootländern
In Deutschland dürfen Hausboote auf Binnengewässern wie Seen oder Flüssen ohne Führerschein gefahren werden, wenn sie maximal 15 PS (11,03 kW) Motorleistung, höchstens 20 Meter Länge haben und der Fahrer mindestens 16 Jahre alt ist, beispielsweise bei kleinen Mietbooten auf der Müritz. Für größere oder stärker motorisierte Boote ist der Sportbootführerschein Binnen erforderlich, der das Fahren auf Bundeswasserstraßen erlaubt. Wer diesen nicht besitzt, kann mit einer sogenannten Charterbescheinigung trotzdem ein gemietetes Sportboot steuern. Diese amtlich anerkannte Bescheinigung gilt ausschließlich für das darin genannte Binnengewässer und nur während der Mietzeit. Sie ist kein Ersatz für den amtlichen Sportbootführerschein und verliert mit der Rückgabe des Bootes ihre Gültigkeit. Voraussetzung ist eine mindestens dreistündige theoretische und praktische Einweisung durch das Charterunternehmen. Zudem darf das Boot höchstens 15 Meter lang sein, maximal 12 Personen befördern und nicht schneller als 12 km/h fahren. Weitere Informationen zu Einschränkungen auf einzelnen Binnenschifffahrtsstraßen, sowie Hinweise zu Wasserstraßen gibt die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes.
In vielen weiteren europäischen Ländern kann man Hausboote auch ohne Bootsführerschein mieten, allerdings mit unterschiedlichen Auflagen. In Frankreich gilt dies für Boote bis 15 Meter Länge und 12 km/h, sofern nach einer ausführlichen Einweisung eine Charterbescheinigung („carte de plaisance“) ausgestellt wird. In Italien sind Binnenfahrten meist führerscheinfrei bei Booten unter 10 Metern und 40 PS, auf dem Meer ist ein Führerschein ab 6 Seemeilen Abstand zur Küste oder über 40 PS nötig. In den Niederlanden ist ein Führerschein nur für Boote über 15 Meter oder schneller als 20 km/h erforderlich; ansonsten genügt eine Einweisung. In Polen sind auf Binnengewässern wie der Masurischen Seenplatte Boote bis 13 Meter, 75 kW und 15 km/h führerscheinfrei, ebenfalls mit Einweisung und Charterbescheinigung. Für das Stettiner Haff gilt außerhalb des Camminer Boddens allerdings Führerscheinpflicht.
Für alle, die mehr Flexibilität und Unabhängigkeit wünschen oder größere Gewässer erkunden möchten, ist jedoch der Sportbootführerschein besonders zu empfehlen. Somit steht dem nächsten Hausboot-Abenteuer, egal ob in Brandenburg oder in British Columbia, nichts mehr im Weg.
15. August 2025 18:23